Impressionisten nach den Ausstellungen
ab 1886
Waren die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Malern schon weit vor der achten Ausstellung 1886 in aller Heftigkeit aufgebrochen, so zeigte sich in den Jahren nach 1886 weitgehend nur noch ein Nebeneinander der Künstler in ihrem weiteren Lebensweg. Die Zeit gemeinsamer selbst organisierter Projekte hatte nach einer Periode von etwa 20 Jahren sein Ende gefunden. Man sah sich nur noch selten, manche Freundschaften blieben bestehen, manches Verhältnis zerbrach völlig.
Manche Künstler rangen um eine Erneuerung ihrer Kunst, wie Renoir. Oder man versuchte sich in einem neuen Mal-Stil, wie Pissarro bis etwa 1892. Letzterer kehrt jedoch zu einer wieder freieren, ihm gemäßeren mehr impressionistischen Malweise zurück. Gauguin wird sich vom Impressionismus abwenden und zunächst in Pont-Aven zu einer eher flächenhaften Malerei kommen, um später bei seinen Reisen in die Südsee neue Wege zu gehen.
Mary Cassatt findet in japanischen Holzschnitten neue Inspiration und versuchte sich mit Erfolg auf dem Gebiet dieser Kunstart. Um Degas, mit seiner schwierigen menschlichen Art, wird es immer einsamer und stiller. Die Kontakte zu den alten Freunden brechen ab. Gustave Caillebotte bleiben nur wenige Lebensjahre, die er neben der Malerei erfolgreich dem Bootsbau widmet.
Paul Cézanne hatte sich schon lange seinen eigenen Ideen verschrieben und viele Jahre nach neuen Lösungen gesucht, die später große Auswirkungen auf die Kunst haben werden. Zunächst war sein Erfolg eher gering.
Monet, Sisley und Berthe Morisot, auch weitgehend Armand Guillaumin blieben ihrem impressionistischen Stil treu.
Die Eigeninitiative der im Allgemeinen als impressionistisch bezeichneten Künstler, die zu den acht Ausstellungen zwischen 1874 und 1886 führte, wird nun abgelöst von der Arbeit und dem Einfluss der Galeristen und Kunsthändler. Vornehmlich der schon lange sich für die Malergruppe engagierende Paul Durand-Ruel, der seine finanziellen Schwierigkeiten in dieser Zeit überwinden kann, sowie sein schärfster Konkurrent Georges Petit, übernehmen es nun, die Malerei der Künstler in die Welt zu tragen. Auch Ambroise Vollard trägt zur Verbreitung bei. Dabei wichtig zu erwähnen ist Theo van Gogh, jüngerer Bruder von Vincent van Gogh, der in der Pariser Niederlassung der Brüsseler Kunsthandlung Goupil & Cie arbeitete und sich stetig um impressionistische Maler und Verkäufe deren Bilder bemühte.
Der Impressionismus war damit endgültig im Kunsthandel anerkannt und angekommen, für einige stiegen die Preise, sodass sie ohne finanzielle Not leben konnten, besonders Monet. Andere wie Alfred Sisley werden bis zum Lebensende mit der Not zu tun haben.
Durand-Ruel wird für seine Künstler im Laufe der folgenden Jahre sehr viele Einzel- und Gemeinschafts-Ausstellungen organisieren, sein Wirkungskreis breitet sich in Europa und den USA aus. Georges Petit beginnt schon vor 1886 mit Ausstellungen, in den sehr unterschiedliche Künstler vertreten sind. Dort treffen dann Maler wie Monet, Sisley oder Renoir gezwungenermaßen auf die ungeliebten Kollegen, wie Jean-François Raffaëlli, derentwegen sie die achte Ausstellung gemieden hatten.
Doch langsam beginnt die Anerkennung in der Gesellschaft und die Anzahl der Verkäufe steigt durch die Arbeit der Kunsthändler an, wie auch die Preise für die Werke. Es wird jedoch noch bis über das Jahr 1900 dauern, bis der Impressionismus umfassend in der Welt als Kunst anerkannt wird.
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Ein kleiner Überblick über die künstlerische Arbeit in den Jahren nach 1886 der bekannten Teilnehmer an den Impressionisten Ausstellungen in Paris
Gustave Caillebotte
1848 - 1894
Gustave Caillebotte hat viel für die acht Ausstellungen an Organisation und Finanzierungshilfen beigetragen. In den Jahren nach 1886 widmete er sich neben der Malerei vermehrt der Gartenkunst und dem Bootsbau.
Chrysanthèmes blancs et jaunes, jardin du Petit Gennevilliers
1893 - 73 x 62 cm - Öl auf Leinwand
Musée Marmottan Monet, Paris >
Linge séchant au bort de la Seine, Petit Gennevilliers
1892 - 105 x 150 cm - Öl auf Leinwand
Museum Walraff-Richartz, Köln >
Paysage d'Argenteuil
1889 - 60 x 73 cm - Öl auf Leinwand
Musée d'Art et d'Histoire Baron-Gérard, Bayeux / Musée d'Orsay >
Voiliers à Argenteuil
nach 1888 - 65 x 55 cm - Öl auf Leinwand
Musée d'Orsay, Paris >
Caillebotte sammelte Werke der zeitgenössischen impressionistischen Kunst. Der Künstler vermachte seine Sammlung mit über 60 Werken dem französischen Staat. Allerdings übernahm dieser nicht alle, sondern nur den größten Teil der Bilder aus der Sammlung. Zu den vom Staat 38 akzeptierten Gemälde gehörten beispiesweise 'Moulin de la Galette', 'Die Schaukel' und 'Frauenakt im Sonnenlicht' von Pierre-Auguste Renoir, ein 'Gare Saint-Lazare', 'Das Frühstück' und 'Regatta in Argenteuil' von Claude Monet, 'Der Balkon' von Édouard Manet, 'Die roten Dächer' von Camille Pissarro, das Bild 'L’Estaque' von Paul Cézanne sowie einige Pastelle von Edgar Degas und Werke von Alfred Sisley.
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Mary Cassatt
1844 - 1926
Mary Cassatt wurde während der 1880er Jahre als Malerin von Mutter-und-Kind-Szenen berühmt, die enge Verbindung zu Degas löste sich. Ihr Stil wurde großzügiger und flächiger in den Farben. Japanische Malerei beeinflusste ihre Malweise und vor allem ihre Druckgrafik. In den letzten Lebensjahren wird sie wegen eines Augenleidens ihre künstlerische Tätigkeit aufgeben.
The Boating Party
1893/94 - 90 x 117 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery of Art, Washington, D.C >
In the Garden
1903 - 68 x 83 cm - Öl auf Leinwand
Detroit Institute of Arts >
The Banjo Lesson
1894 - 71 x 57 cm - Pastell über Ölkreide auf Velinpapier
Virginia Museum of Fine Arts, Richmond >
The Lamp
1890/91 - 32,3 x 25,2 cm - Farbaquatinta, Kaltnadelradierung auf Büttenpapier
Art Institute Chicago >
Woman Bathing
1890/91 - 36,4 x 26,9 cm - Farbaquatinta, mit Kaltnadel auf Büttenpapier
Art Institute Chicago >
Summertime
1894 - 101 x 81 cm - Öl auf Leinwand
Terra Foundation for American Art, Chicago >
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Edgar Degas
1834 - 1917
Der Schwerpunkt der Bilder von Degas lag ab dem Jahr 1888 weiterhin beim Thema Figur, ob Ballerinen, Frauen beim Baden oder Kämmen. "Seine Aufrichtigkeit ist nie taktlos, Die Körper sind nackt aber nie bloßgestellt." (Götz Adriani). Seine weiter bevorzugte Maltechnik war das Pastell, neben einigen Ölbildern. Er vermischte auch Techniken, wie Druck und Pastell. Im letzten Lebensjahrzehnt bekam er Schwierigkeiten mit dem Sehen, dadurch wurden die Bilder gröber in der Zeichnung, die kräftige schwarze Linien enthielt, um die Bewegung zu umreißen.
Degas zählt weniger wegen seiner Malweise zu den Impressionisten, sondern vielleicht mehr mit seiner entschiedenen Ablehnung der herrschenden Konventionen. Es ging ihm um die Wahrheit des flüchtigen Augenblicks - darin sich einig mit Monet. Er suchte diese Wahrheit aber mehr in der Figur. Für die acht Ausstellungen zwischen 1874 und 1886 war er eine treibende Kraft, wenn auch streitbar. Er hat allerdingsr drohend verhindert, diese Ausstellungen als impressionistisch zu benennen - er sah nur in Monet jemanden, zu dem diese Bezeichnung passte.
Les femmes dans une loge
ca. 1885/90 - 62 × 87 cm - Pastell auf Papier
The Burrell Collection, Glasgow >
Les jupes de ballet rouges
ca. 1900 - 77 × 58 cm - Pastell auf Papier
The Burrell Collection, Glasgow >
Peigner les cheveux
ca. 1896 - 114 x 147 cm - Öl auf Leinwand
The National Gallery, London >
Danseurs sur un banc
ca. 1898 - 55 × 76 cm - Pastell auf Papier
Glasgow Museums: Art Gallery & Museums, Kelvingrove
Deux danseurs
ca. 1900 - 79 x 51 cm - Pastell auf Papier
Von der Heydt-Museum, Wuppertal >
Chevaux de course dans un paysage
1894 - 48 x 63 cm - Pastell auf Papier
Thyssen-Bornemisza National Museum, Madrid >
Avant le Ballet
1890/1892 - 40 x 89 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery of Art, Washington, D.C. >
Femme peignant ses cheveux
ca. 1888/90 - 61 x 46 cm - Pastell auf Velinpapier
The Metropolitan Museum of Art, New York >
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Armand Guillaumin
(1841-1927)
Guillaumin, durch einen Lotteriegewinn der finanziellen Sorgen enthoben, machte ab 1891 längere Reisen durch Frankreich und andere Länder und malte unermüdlich. Seine Werke bezeugen seine direkte und objektive Sehweise als impressionistischer Landschaftsmaler, der einen gewissen Spielraum sich behielt. Später näherte er sich dem Fauvismus an.
Paysage de neige à Crozant
ca. 1895 - 60 x 73 cm - Öl auf Leinwand
Musée d’art moderne André Malraux - MuMa, Le Havre >
Vue de Hollande, bateaux à voiles
ca. 1904 - 60 x 75 cm - Öl auf Leinwand
Musée d'Orsay, Paris >
Moret sur Loing
1902 - 60 x 73 cm - Öl auf Leinwand
Tate, London >
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Claude Monet
(1840 - 1926)
Ab 1883 lebte Claude Monet in Giverny mit einem großen Garten, den er durch Teiche und Anpflanzungen stark nach seinen Vorstellungen veränderte. Die Bilder, nun häufig in Serien von zehn bis sogar hundert Werken geschaffen, werden immer subjektiver in der Naturbetrachtung und beschäftigen sich mit dem Eindruck und der Empfindung der Natur im Wechselspiel. Als der impressionistischste Maler der Gruppe ging es ihm um die Inszenierung seiner Erlebnisse, die er sehr überlegt in Bilder umsetzte. Mit den Serien des immer gleichen Motivs, ob Getreideschober, Pappeln, die Kathedrale von Rouen, London u.a. erschaffte er eine faszinierende Sichtweise in der Malerei.
Wie bei den anderen Impressionisten folgte nach 1886 eine Entfremdung voneinander, der Gegensatz zu Degas ließ sich nicht mehr leugnen. Man traf sich noch hin und wieder bei Ausstellungen, das gemeinsame Gespräch war aber fast erloschen. Monet, wie auch die anderen wichtigen Künstler der acht Ausstellungen, suchte nun neue Wege Bilder zu präsentieren und für Verkäufe anzubieten. So versuchte Monet in Einzel- wie auch Gruppenausstellungen bei Galeristen (Durand-Ruel, Petit u.a.) unterzukommen, das ersparte die mühsame Arbeit an Organisation, aber auch inhaltlichen Auseinandersetzungen. Aber auch der offizielle Salon in Paris wurde interessant. Für Monet stellte sich der Erfolg ein, er wurde nun ein anerkannter und auch gefragter Künstler in aller Welt.
Einige Beispiele seiner Werke:
Getreideschober bei Clos Morin
(1890 - 91)
Meule de foin (dégel, coucher de soleil)
1890/91 - 64 x 92 cm - Öl auf Leinwand
Art Institute Chicago >
Meules de foin (effet de la neige et du soleil)
1891 - 65 x 92 cm - Öl auf Leinwand
The Metropolitan Museum of Art, New York >
Kathedrale Rouen
(1891-94)
Cathédrale de Rouen, brume matinale
1894 - 101 x 66 cm - Öl auf Leinwand
Museum Folkwang, Essen >
Cathédrale de Rouen, coucher de soleil
1892 - 100 x 65 cm - Öl auf Leinwand
Musée Marmottan Monet, Paris >
Cathédrale de Rouen, lumière du soir
1892 - 100 x 65 cm - Öl auf Leinwand
Pola Museum of Art, Hakone (Japan) >
Pappeln am Ufer der Epte bei Limetz
(1891)
Peupliers, trois arbres en automne
1891 - 93 x 74 cm - Öl auf Leinwand
Philadelphia Museum of Art >
Les Peupliers au bord de l'Epte
1891 - 92 x 74 cm - Öl auf Leinwand
Tate Galery, London >
Japanische Brücke im Garten in Giverny
(ab 1895)
Nymphéas et pont japonais
1899 - 90 x 90 cm - Öl auf Leinwand
Princeton University Art Museum, USA >
La passerelle japonaise
ca. 1920/22 - 90 x 116 cm - Öl auf Leinwand
Museum of Modern Art, New York >
London - Parliament, Charing Cross Bridge, Waterloo Bridge
(1899 - 1904)
Le Parlement, Coucher de soleil
1904 - 81 x 92 cm - Öl auf Leinwand
Kunsthaus Zürich >
Les Chambres du Parlement dans le brouillard
1903 - 81 x 98 cm - Öl auf Leinwand
High Museum of Art, Atlanta, USA >
Pont de Waterloo
1902 - 65 x 100 cm - Öl auf Leinwand
Hamburger Kunsthalle >
Pont de Charing Cross, la Tamise
1903 - 73 x 100 cm - Öl auf Leinwand
Musée des Beaux_Arts de Lyon >
Seerosen in Giverny
(ab 1903)
Nymphéas
ca. 1915 - 151 x 201 cm - Öl auf Leinwand
Neue Pinakothek München >
Le bassin aux Nymphéas
ca. 1918 - 131 x 197 cm - Öl auf Leinwand
Museum Barberini, Potsdam >
Nymphéas
1916/19 - 130 x 152 cm - Öl auf Leinwand
Musée Marmottan Monet, Paris >
+++++
Berthe Morisot
(1841 - 1895)
Berthe Morisot blieb den Zielen des Impressionismus weitgehend treu, wenn auch sie der Meinung war, es würde sich zu sehr an atmosphärischen Einzelheiten geklammert und die Probleme der Form zu sehr in den Hintergrund treten. Seurat anerkannte die sichtbare Anmut und Frische ihrer Bilder, die Unmittelbarkeit des Ausdrucks. Im Jahr 1892 hatte Berthe Morisot eine sehr erfolgreiche Einzelausstellung bei den Galeristen Boussod & Valadon in Paris.
La Lecture
1888 - 39,8 x 31,5 cm - Öl auf Leinwand
Museum of Fine Arts Saint Pétersbourg (Florida) >
Devant la psyché
1890 - 55 x 46 cm - Öl auf Leinwand
Privatbesitz
Paysage à Tours
1892 - 27 x 35 cm - Öl auf Leinwand
Musee Marmottan Monet, Paris >
L'Hortensia
1894 - 73 x 60 cm - Öl auf Leinwand
Musée d’Orsay, Paris >
Sur un banc au bois de Boulogne
1894 - 38 x 55 cm - Öl auf Leinwand
Musée d’Orsay, Paris >
Julie Manet dessinant
1890 - 19,5 x 21,5 cm - blauer Buntstift auf Papier
Musée d’Orsay, Paris >
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Camille Pissarro
(1830 - 1903)
Etwa 1892/93 bekam Camille Pissarro Zweifel, ob der Pointillismus mit seiner starren Malweise wirklich seine Art zu malen war. Er wechselte von der punktförmigen Malart wieder zurück zu dem kurzen Pinselstrich früherer Zeit sowie der starken Ausweitung seiner Farbpalette. Seine Bilder gewannen die ursprüngliche Reinheit und Farbe. Eine große retrospektive Ausstellung 1892 bei Durand-Ruell trug dazu bei, seinen Erfolg zu vergrößern und seine Lebenssituation zu verbessern. Obwohl Pissarro in vielfältiger Weise Anregungen empfing und so wohl das breiteste Spektrum impressionistischer Ausdrucksweisen erlangte, entwickelte er in einer Mischung von Ausdruckskraft und Form eine durchaus eigenwillige Interpretation des Impressionismus.
Baigneur dans les bois
1895 - 60 x 73 cm - Öl auf Leinwand
Metropolitan Museum of Art, New York >
Le jardinier
1899 - 92 x 65 cm - Öl auf Leinwand
Staatsgalerie Stuttgart >
Rue de l'Epicerie, Rouen (Effet de la lumière du soleil)
1898 - 81 x 65 cm - Öl auf Leinwand
Metropolitan Museum of Art, New York >
Faire les foins à Éragny
1901 - 54 x 65 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery of Canada, Ottawa >
Jardin potager, matin gris, Éragny
1901 - 65 × 81 cm - Öl auf Leinwand
Philadelphia Museum of Art >
Navire entrant dans le port du Le Havre
1903 - 17,8 x 28,6 cm - Öl auf Leinwand
Dallas Museum of Art >
L'avant-port du Le Havre, matin, soleil, marée montante
1903 - 55 x 65 cm - Öl auf Leinwand
Musée d’art moderne André Malraux - MuMa, Le Havre >
+++++
Pierre-Auguste Renoir
(1841 - 1919)
Renoir meinte ab Mitte der 80er Jahre, dass er mit der impressionistischen Malerei alles gefunden habe, aber auch nun überwinden müsse. Bisher hatte er die Form durch die Farbe gestaltet, nun besann er sich an seine Vorbilder wie Ingres und begann die Zeichnung wieder sehr stark in seinen Bildern zu integrieren. Diese nicht allzu lange währende Malweise nennt man bei Renoir seine „trockene Periode“. Es kam damit zu einer glatteren Oberfläche, der kurze Pinselstrich wich einer eher flächenhaften Art. Diese Disziplinierung ertrug Renoir aber nicht lange und er fand einen freieren Stil, mehr einer spontanen Malart entsprechend, die er im Alter weiter verfolgte, obwohl er den trockenen Stil immer wieder weiter verwendete. So findet er auch wieder Freude an der Farbigkeit sowie am sinnlichen Malen. Seine Abkehr vom Impressionismus bleibt jedoch weiter bestehen, sie ist endgültig.
Durch Arthritis immer mehr behindert, schränkte er sein Oeuvre, das wohl das umfangreichste aller Impressionisten war, ein wenig ein, ließ sich jedoch in seinem Schaffensdrang nicht einschränken.
Jeunes filles au piano
1892 - 116 x 90 cm - Öl auf Leinwand
Musée d'Orsay, Paris >
Fille endormie
1897 - 82 x 66 cm - Öl auf Leinwand
Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» >
Bouquet
nach 1901 - 40 x 33 cm - Öl auf Leinwand
Musée de l'Orangerie. Paris >
La Toilette de la baigneuse
1900/01 - 145 x 97 cm - Öl auf Leinwand
Barnes Foundation, Philadelphia >
Nature morte au melon
ca. 1905 - 34 x 55 cm - Öl auf Leinwand
Barnes Foundation, Philadelphia >
Dans la prairie
1888/92 - 81 x 65 cm - Öl auf Leinwand
The Metropolitan Museum of Art, New York >
La Ferme des Collettes, Cagnes
1908/14 - 55 x 65 cm - Öl auf Leinwand
The Metropolitan Museum of Art, New York >
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Alfred Sisley
(1839 - 1899)
Alfred Sisley, der fast ausschließlich Landschaften malte, behielt dies auch in den Jahren nach den Impressionisten Ausstellungen bei. Zu Lebzeiten erhielt er wenig Anerkennung und konnte wenig und nur zu niedrigen Preisen Bilder verkaufen. Die Händler Durand-Ruell, Petit und andere veranstalteten auch Einzelausstellungen für ihn, die aber nicht sehr erfolgreich waren. Seine letzten Lebensjahre wohnte er in Moret-sur-Loing, in deren Umgebung er für sich vielfältige Motive fand.
Für Sisley war es wichtig, dass alle Gegenstände, wie er es ausdrückte, „von Licht umflutet dargestellt werden, wie sie es in der Natur sind. Der Himmel muss das Mittel dazu sein. Er darf nicht nur als Hintergrund behandelt werden.“ (Zitat Sisley)
Bords du Loing
ca. 1892 - 60 x 73 cm - Öl auf Leinwand
Musée d'Orsay, Paris >
Prairies de Sahurs au soleil du matin
1894 - 73 x 92 cm - Öl auf Leinwand
The Metropolitan Museum of Art, New York >
Une clairière forestière
1895 - 56 x 65 cm - Öl auf Leinwand
Thyssen-Bornemisza National Museum, Madrid >
L’église de Moret (le soir)
(Diese Kirche malte Sisley mehrmals, in Anlehnung an Monet)
1894 - 101 x 82 cm - Öl auf Leinwand
Petit Palais Musée des Beaux Arts de la Ville de Paris >
La rade de Cardiff
1897 - 54 x 65 cm - Öl auf Leinwand
Musée de Beaux-Arts, Reims >
Craig Storr, Traeth Bach y Forwyn
1897 - 85 x 81 cm - Öl auf Leinwand
National Museum of Wales, Cardiff >
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Marie Bracquemond
(1840 - 1916)
Nach der letzten Ausstellung im Jahr 1886 in Paris zieht sich Marie Bracquemond langsam aus der Öffentlichkeit ins Private zurück. Sie hat die Malerei fast gänzlich aufgegeben. Dazu mag auch der fehlende Erfolg sowie die starke beherrschende Persönlichkeit ihres Ehemannes Felix beigetragen haben.
Pierre et sa tante Louise au jardin
ca. 1886/90 - 55 x 40 cm - Öl auf Leinwand
Privatsammlung
Sous la lampe
1887 - 69 x 113 cm - Öl auf Leinwand
Privatsammlung
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