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Vor den Ausstellungen

Acht Impressionismus Ausstellungen
1874 - 1886

Nach den Ausstellungen

Englische Maler

 

John Constable, William Turner
David Cox, Peter De Wint, Richard Parkes Bonington, John Sell Cotman





 

Nach 1800 wurde die Malerei in der Natur vor den Malern von Barbizon schon in England teilweise angewendet. Herausragender Vertreter war John Constable, der als ein Vater des Realismus gilt. Ihm und allen seinen Nachfolgern war wichtig, die Wirklichkeit nicht zu "komponieren", wie es bis dahin üblich war, sondern zu malen, was er sah, es voraussetzungslos zu schildern. Es war ein Bruch mit der Tradition. Fast alle Maler aus Barbizon kannten seine Werke, die etwa ab 1830 in Salons in Paris und im Louvre ausgestellt wurden.

 
 


John Constable



Portrait John Constable von Charles Robert Leslie

* 11. Juni 1776 in East Bergholt, Suffolk; † 31. März 1837 in London-Hampstead

"We see nothing truly till we understand it."
(John Consable)

 
 

John Constable wuchs in Südengland auf. Trotz eines Studiums an der Royal Academy, war er weitgehend Autodidakt in seiner Malerei. Seine Heimat bot mit ihren Weiden, Feldwegen, Mühlen, Schleusen und Baumgruppen eine unerschöpfliche Quelle von Motiven. Reisen führten ihn in England nach Brighton, Salisbury und an viele andere Orte, die er im Bild festgehalten hat.

 
 


Salisbury Cathedral from Lower Marsh Close
1820 - 73 x 91 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery of Art, Washington, D.C. >



Water meadows near Salisbury
1828 - 46 x 55 cm - Öl auf Leinwand
Victoria & Albert Museum, London >

 
 

Er war ein wichtiger Vertreter der romantischen Landschaftsmalerei. Er wollte die Wechselhaftigkeit der Erscheinungsformen der Natur darstellen. John Constable hat die Landschaftskunst des 19. Jahrhunderts geprägt: Delacroix nannte ihn "den Vater unserer Landschaftsmalerei", Corot, Manet sowie die Maler der Schule von Barbizon studierten begeistert seine Werke. In England selbst war seine Kunst zunächst wenig gefragt. In Frankreich konnte er mit der Teilnahme am Pariser Salon 1824 beachtliche Erfolge feiern. Er stellt dort beispielsweise das Bild 'The Hay Wain' aus.

 
 


The Hay Wain
1821 - 130 x 185 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery, London >

Manche Bilder hat er in mehreren sehr ähnlichen Versionen gemalt, wie seine bekannten Bilder:
"The Hay Wayn" oder "The Leaping Horse":

The Leaping Horse
1825 - 129 x 188 cm - Öl auf Leinwand
Victoria & Albert Museum, London >


The Leaping Horse
1825 - 142 x 187 cm - Öl auf Leinwand
Royal Academy of Arts (RA), London >

 
 

So sehr einige englische Maler sich schon von der Malerei im Atelier entfernt hatten, die Farben aufgehellt hatten, so sind sie noch immer einer Verklärung der Natur verhaftet gewesen. Den malerischen Schritt, den die Impressionisten vollzogen, war noch in weiter Ferne.
Vollendet wurden die Bilder (vor allem die Ölbilder) immer noch im Atelier, doch waren sie für Pissarro, Monet und andere die Wegbereiter und auch Vorbilder.
Die damals in England hochstehende und öffentlich anerkannte Aquarellmalerei zeigt aber schon eine Sicht der Landschaft, die von den akademischen Vorgaben einer Ideallandschaft befreit waren.

 
 


Stoke Poges Church
1834 - 21,6 x 18,1 cm - Aquarell mit Feder (dunkelbraune Tinte) auf cremefarbenem Velin
Yale Center for British Art, Yale University, New Haven, Connecticut >


Willy Lott's Cottage
1832 - 14,5 x 19,6 cm - Aquarell mit Bleistift und Feder (grauer Tinte) auf Papier
British Museum, London >



View from East Bergholt to Dedham Vale
ca. 1815 - 46 x 55 cm - Öl auf Leinwand
Die Pinakotheken, München >



Stratford Mill
1819/24 - 131 x 184 - Öl auf Leinwand
Yale Center for British Art, New Haven Connecticut >


Fishing boats at anchor
9. November, 1822 - 18,5 x 22,4 cm - Bleistift und Bister
Victoria & Albert Museum, London >





Joseph Mallord William Turner

* 23. April 1775 in London; † 19. Dezember 1851 in Chelsea, London

 
 

Der Einfluss Turners auf die Malerei in England dieser Zeit war ebenfalls stark. Auch er gilt im weiteren Sinne als Vorläufer des Impressionismus. Er konzentrierte sich im Wesentlichen auf die Farbe, ohne das Motiv genau zu zeichnen. Seine immer freiere Malweise stieß bei seinen Zeitgenossen auf Ablehnung, die Bilder wurden allenfalls als Skizzen gesehen. Man kann ihn heute als den Maler bezeichen, der den Übergang zur Moderne begründete. Einer der wahrhaft Großen!

 
 


Heidelberg
ca. 1846 - 37 x 55 cm - Aquarell, Feder und Tinte auf Papier
National Galleries of Scotland, Edinburgh >


Train, Steam, Speed
1844 - 91 x 122 cm - Öl auf Leinwand
The National Gallery, London >

 
 

William Turner ist 76 Jahre alt geworden. Ein langes künstlerisches Leben, von dem über 20.000 Werke zeugen. Es existiert auch ein Foto von William Turner:

 
 




Ein frühes Bild:

Fishermen at Sea
1796 - 91 x 122 cm - Öl auf Leinwand
Tate, London >

 
 

Auch wenn die Bilder von Turner teilweise sehr modern wirken, so sind sie vom Impressionismus noch weit entfernt. Alfred Sisley schrieb dazu: "Obgleich wir von ihnen manches lernen, bestätigen uns Turner und Constable durch ihre Werke, dass sie die Analyse der Schatten nicht verstanden haben, denn in Turners Malerei sind die Schatten nur als Effekt, als Nichtvorhandensein von Licht behandelt." Monet befand die Arbeiten von Turner gar als "unsympathisch" wegen der "überschwänglichen Romantik seiner Phantasie..."

 
 


Keelmen Heaving in Coals by Moonlight
1835 - 92 x 123 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery of Art, Washington, D.C. >

 
 

Nach 1800 bereiste er einige Länder in Europa. Das hatte auf die Sichtweise seiner Malkunst großen Einfluss. Es entstanden dabei viele wunderbare Werke. William Turner ist auch kreuz und quer durch Deutschland gereist. Ein Kritiker, der eine Ausstellung 1831 in der Royal Academy in London sah, schreib allerdings: "Turner ist der genialste unter den Landschaftsmalern, allein ist er so extravagant, vernachlässigt die Form... zwar mit viel Phantasie verbunden, aber so hingesudelt."
Man sieht, die Welt damals hatte eine andere Einstellung zur Kunst. Heute zählt er sicher zu den Malern, die in der Kunst einen absoluten Ehrenplatz haben!

 
 




The Burning of the Houses of Lords and Commons, 16 October 1834
1835 - 92 x 123 cm - Öl auf Leinwand
Cleveland Museum of Art >


 
 

Turner malte wie damals üblich im Atelier. Der Himmel beispielsweise wird im Atelier sorgfältig "erfunden". Im Freien entstehen jedoch viele schnelle Skizzen, Aquarelle.
Im Folgenden ein paar graphische Werke (Wasser- und Deckfarben sowie Bleistift, Kohle und Kreide) als Beispiel.

 
 


Ehrenbreitstein (Koblenz)
1841 - 23,7 x 30 cm - Aquarell, Bleistift und Tinte auf Papier
Tate, London >


The Blue Rigi, Sunrise (Vierwaldstätter See)
1842 - 29,7 x 45 cm - Aquarell auf Papier
Tate, London >


Dunstanborough Castle
1808 - 18,2 × 26,3 cm - Ätzradierung auf Papier
Tate, London >


The Junction of the Severn and the Wye
Nach einem Aquarell (Tate, London)
1811 - 18,1 × 26,3 cm - Radierung, Aquatinta und Mezzotinta auf Papier
Tate, London >



Snow Storm: Steam-Boat off a Harbour's Mouth
1842 - 91 x 122 cm - Öl auf Leinwand
Tate, London >


Ostende
1844 - 92 x 122 cm - Öl auf Leinwand
Die Pinakotheken, München >



 
 

Ein paar weitere – sicher subjektiv ausgesuchte – Beispiele aus der großen Zahl englischer Landschafts-Malerei neben Constable und Turner in der Zeit von 1800 bis 1850.

 
 

 

David Cox

* 29. April 1783 in Birmingham; † 7. Juni 1859 in Harbourne bei Birmingham



 
 

Landschaftsmaler und Grafiker, der zuerst Bühnenbilder malte. Er war Mitglied der Watercolour Society. Er reiste für seine Malerei in England und Wales umher. Er kam auch nach Holland, Belgien sowie Paris. Er war ein erfolgreicher Lehrer seiner Kunst und verfasste auch Bücher darüber.

 
 

Haymaking on Snowdon
1847 - 61 x 72 cm - Öl auf Leinwand
Towneley Hall Art Gallery and Museum, Burnley, Lancashire >

Eine Variation:

Haymaking, Welsh Mountains
1848 - 26,7 x 37 cm - Aquarell
Victoria and Albert Museum, London >


Waiting for the Ferry Boat
ca. 1835 - 19,7 x 29,2 cm - Aquarell auf Papier
Tate, London >




The Road across the Common
1853 - 19 x 24,1 cm - Öl auf Leinwand
Tate, London >


Antwerp, Morning
1832 - 18,1 x 25 cm - Aquarell
Yale Center for British Art, New Haven, Connecticut >


Lancaster: Peace and War
1842 - 50 x 76 cm - Aquarell mit Gouache, schwarzer Kreide auf Velin
Art Institute Chicago >


Rhyl Sands
1854 - 45,4 x 63 cm - Öl auf Leinwand
Tate London >




Peter De Wint


* 21. Januar 1784 in Hanley, (jetzt Stoke-on-Trent) † 30. Januar 1849 in London

 
 

Er ging bei einem Porträtmaler und Kupferstecher in die Lehre. Neben der Ölmalerei waren hauptsächlich Aquarelle und Grafiken sein Metier. Er wurde Mitglied der Watercolour Society.

 
 

Gloucester
1840 - 46 x 62 cm - Aquarell
Victoria & Albert Museum, London >


Near Mill Hill
ca. 1820/25 - 22 × 34 cm - Aquarell und Graphit auf Papier
Tate, London >


Roman Canal, Lincolnshire
ca. 1840 - 24 x 55 cm - Aquarell auf Papier
Tate, London >


Clee Hill - Shropshire
ca. 1845 - 38 x 51 cm - Aquarell
The Hickman Bacon Collection, New Haven, Connecticut


The Wayside Pool
vor 1835 - 31,5 x 45,1 cm - Öl auf Leinwand
Museum Shefield >


Landscape with a Wagon
1810/48 - 106 x 163 cm - Öl auf Leinwand
Victoria and Albert Museum, London >


Harvesters Resting
32,4 x 34,0 cm - Aquarell über Graphit auf Papier
The Fitzwilliam Museum, Cambridge >




Richard Parkes Bonington

* 25. Oktober 1802 in Arnold bei Nottingham; † 23. September 1828 in London

 
 

Mit der Familie zog er 1817 zuerst nach Calais, wo Bonington die Aquarellmalerei erlernte. Danach lebte er bis an sein Lebensende weitgehend in Paris. Er ist bekannt durch seine Landschaften, stellte im Pariser Salon mit Auszeichnung aus und gilt auch als ein Wegbereiter der Schule von Barbizon.

 
 


On The Coast of Picardy
1826 - 37 x 51 cm - Öl auf Leinwand
Wallace Collection, London >


Sunset in the Pays de Caux
1828 - 20 x 26 cm - Aquarell
Wallace Collection, London >


A Wooded Lane (A Lane)
ca. 1825 - 27,9 x 22,9 cm - Öl auf Pappe
Yale Center for British Art, Paul Mellon Collection, New Haven >


Near Rouen
ca. 1825 - 27,9 x 33 cm - Öl auf Pappe
Metropolitan Museum of Art, New York >



A Fish-market near Boulogne
1824 - 82 x 122 cm - Öl auf Leinwand
Yale Center for British Art, New Haven >


The Grand Canal, Venice
1826 - 20,6 × 28,9 cm - Graphit und Gouache auf Papier
Tate London >


On the Seine – Morning
ca. 1825 - 30,2 x 35 cm - Öl auf Karton
The National Gallery, London >


A Scene on the French Coast
ca. 1825 - 21,3 × 34,2 cm - Aquarell und Graphit auf Papier
Tate London >



John Sell Cotman



* 16. Mai 1782 in Norwich; † 24. Juli 1842 in London


Selbstportrait





Durham
ca. 1805 - 23,5 x 25,5 cm - Aquarell und Graphit auf Papier
Tate London >



A Summer Day‬
1827/37 - 31,8 x 46,7 cm - Aquarell und Graphit auf cremefarbigen Velin
Yale Center for British Art, New Haven >


Boats off the Coast, Storm Approaching
1830 - 47 × 65 cm - Aquarell und Graphit auf Papier
The Metropolitan Museum of Art, New York >


The old pigeon house, Downham Market
ca. 1810 - 32,5 x 39,7 cm - Öl auf Leinwand
Art Gallery of South Australia, Adelaide >


 
 


 
 

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