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Acht Impressionismus Ausstellungen
1874 - 1886

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Camille Corot

 

Jean-Baptiste Camille Corot
* 16. Juli 1796 in Paris; † 22. Februar 1875 in Paris


Corot - Foto von Nadar

 
 

Das Werk, welches der französische Maler Camille Corot hinterlassen hat, ist ausgezeichnet durch seine Selbstverständlichkeit, seine Unbefangenheit und seine Natürlichkeit. Der Reichtum und die Schönheit seiner zahlreichen Werke bewahren ihm einen der vorderen Plätze europäischer Malerei.

Corot wird 1796 in Paris geboren.
Nach dem Gymnasium in Rouen und einer Tuchmacher-Lehre entschließt er sich zu einer künstlerischen Ausbildung. Historische Landschaftsmalerei im Stil von Nicolas Poussin und Claude Lorraine zu erlernen, ist seine erste Station. Er betreibt aber früh eigene Naturstudien, beispielsweise in Fontainebleau. Er reist dreimal nach Italien: Die erste Reise führt ihn von 1825 bis 1828 nach Venedig, Rom und Neapel. Die zweite 1834 beginnt in Florenz, führt dann wieder nach Venedig. Später wechselt er zum Gardasee und dem Comersee. Die Reisen beeinflussen seine Kunst stark. Er entdeckt dort durch das südliche Licht die Schönheit der Natur und befreit sich von den Fesseln akademischer Vorgaben.

 
 


L'île et le pont de San Bartolomeo, Rome
1825/28 - 27 x 43 cm - Öl auf Papier kaschiert auf Leinwand
National Gallery of Art, Washington >


Le pont Augustan à Narni
1826 - 34 x 48 cm - Öl auf Papier montiert auf auf Leinwand
Musée du Louvre, Paris >


La Cervara, la campagne romaine
1830/31 - 98 x 136 cm - Öl auf Leinwand
The Cleveland Museum of Art >



Venise - Vue du Campo della Carita en reardant le Dôme de la Salute
1834 - 26,7 x 38,1 cm - Öl auf Papier kaschiert auf Leinwand
Privatsammlung



Paysage près de Riva sur le lac de Garde
1835 - 99 x 142 cm - Öl auf Leinwand
Neue Pinakothek, München >

 
 

In Frankreich bevorzugt er die damals noch nicht so übliche Freilichtmalerei, kommt dabei wieder nach Fontainebleau. Auch nach Barbizon zieht es ihn. Mit den dortigen Malern, besonders mit Charles-François Daubigny und Theodore Rousseau bestand eine herzliche Freundschaft. Die Poesie seiner Bilder mochte ihnen aber allen nicht gelingen.
Offiziell malt er allerdings in einem historischen Stil, hat damit aber zunächst keinen großen Erfolg. Zunehmend malt er Portraits. Ab 1843 wendet sich das Blatt, man beginnt ihn zu beachten.

 
 


Portrait de femme a pied
1840 - 31,7 x 22,8 cm - Öl auf Leinwand
Privatsammlung


Deux paysans italiens
ca. 1843 - 29,5 x 17, 8 cm - Öl auf Leinwand
The Walters Art Museum, Baltimore >



Une matinée, la danse des nymphes
ca. 1850 - 130 x 97 cm - Öl auf Leinwand
Musée d'Orsay, Paris >



Le concert champêtre
1857 - 130 x 98 cm - Öl auf Leinwand
Musée Condé, Chantilly >

 
 

Eine dritte Reise nach Italien unternimmt er 1843, doch da hat er schon Anerkennung durch die Kritik und das Publikum erfahren. Beaudelaire lobt ihn öffentlich. Gemäß der Aussage von Constable, dass die Malerei "das Licht, den Tau, die Brise, das Blühen und die Frische" suchen müsse und man deshalb den Doktrinen und Systemen keine Beachtung schenken dürfe, verließ Corot die eingefahrenen Gleise klassizistischer akademischer Malerei und schuf eine besondere Darstellung des Lichtes mit ganz eigener Atmosphäre. Allerdings war er sehr zurückhaltend mit der Veröffentlichung dieser Malerei, erst sehr spät in seinem Leben zeigte er sie dem Publikum.
Man kann seine Landschaftsmalerei als eine Art Prolog zum Impressionismus sehen.

 
 


Clocher à Argenteuil (Chemin de l'église)
1855/60 - 33 x 17 cm - Öl auf Leinwand
Pushkin Museum, Moskau >


La Rochelle. Entrée du port d'échouage
1851 - 27 x 42 cm - Öl auf Leinwand
Musée du Louvre, Paris >

 
 

Der Durchbruch kommt 1855, als er mit der Bezeichnung 'poetische Landschaft' seine Bilder präsentiert, die sich keiner alten Schulrichtung zuordnen lassen, sie waren frei von jedem äußeren Einfluss. Seine Palette bestand aus wenigen tonigen Farben: Grau, Ocker, Braun und Grüntöne, in einer besonderen Ausdrucksweise des Malstils. Er erreicht in seinen Bildern eine Stimmung ländlicher Einsamkeit und verzauberter Ruhe.

 
 

Ambiance matinale sur le lac de Garde
Ca. 1868 - 45 x 66 cm - Öl auf Leinwand
Hamburger Kunsthalle >


Paysage à Coubron
1870/72 - 40 x 54 cm - Öl auf Leinwand
National Galleries Scotland, Edinburgh >


Recollection of Mortefontaine
1864 - 65 x 89 cm - Öl auf Leinwand
Musée du Louvre, Paris >



Souvenir d'un voyage à Combron
1873 - 32,4 x 46 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery, London >

 
 

Es ist eine einfühlsame und warmherzige Malerei, in Kunst und Technik eine sehr eigenständige Art, wie sein ganzes Wesen! Die Klarheit, Ehrlichkeit und Feinheit der großartigen Werke, die durch idyllische Ruhe und eine fromme Heiterkeit geprägt sind, zeigen eine ergreifende Sicherheit eines begnadeten Auges. In seinen Werken ahnt man einen Mythos der Unsterblichkeit.

"confiance et conscience"
war sein Wahlspruch
(Vertrauen und Bewusstsein)

Courbet und Corot waren freundschaftlich verbunden, wenn auch Courbet sein überbordendes Ego damit ausdrückte, dass er meinte, von allen lebenden Malern sei er doch der Größte und weit abgeschlagen auf zweitem Platz sei Corot zu finden. Einmal sah Courbet Corot in freier Landschaft beim Malen zu und bemerkte dann: "ich sehe keine Menschen hier weit und breit, wie sie auf dem Bild sich finden!" Worauf Corot nur antwortete:"ich sehe sie schon!"

Weitere Landschaftsbilder:

 
 

Mantes (le soir)
1860/65 - 43 x 56 cm - Öl auf Leinwand
Musée des Beaux-Arts, Reims >



Le pont de Mantes
1868/70 - 38 x 55 cm - Öl auf Leinwand
Musée du Louvre, Paris >



Seine et le vieux pont à Limay
1872 - 41 x 66 cm - Öl auf Leinwand
Los Angeles County Museum of Art >

 
 

Die Gicht bestimmt die Arbeit seiner letzten Lebensjahre. Er malt nun mehr Frauenportraits. An alle - auch die früheren - Portraits geht er heran wie an seine Landschaften: schauen, so sein lassen, versuchen, das Wesen zu ergründen und die eigenen Gefühle beachten.

 
 


Mère et l'enfant
ca. 1860 - 32,4 x 22,5 cm - Öl auf Holzplatte
The Metropolitan Museum of Art, New York >



La petite liseuse
ca. 1855/61 - 46 x 38 cm - Öl auf Leinwand
Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» >



La dame en bleu
1874 - 80 x 50 cm - Öl auf Leinwand
Musée du Louvre, Paris >



Mademoiselle de Foudras
1872 - 89 x 60 cm - Öl auf Leinwand
Kelvingrowe Art Gallery and Museums, Glasgow >

 
 

Corot stirbt 1875, ein Jahr nach der ersten Ausstellung der Impressionisten. Seine Malerei gehört noch nicht zu diesem revolutionären Malstil, doch hat er wohl Einfluss darauf gehabt und gilt als Vorläufer. Für Manet, Bonnard, Renoir, Sisley oder van Gogh u.a. war er großes ehrliches Vorbild, mit seinen verwandten künstlerischen Impulsen und Anschauungen.

Noch ein paar Beispiele aus Corots vielseitigem Schaffen:

 
 

Studio d'artiste
1865/68 - 41 x 33 cm - Öl auf Holz
Baltimore Museum of Art >


Assis Moine, Lecture
ca. 1865 - 73 x 50 cm - Öl auf Leinwand
Stiftung Sammlung E. G. Bührle >



Jeune femme tissant une gerbe de fleurs
1866/70 - 70 x 47 cm - Öl auf Leinwand
Museum of Fine Arts, Boston >



Printemps de la vie
1871 - 105 x 75 cm - Öl auf Leinwand
Minneapolis Institute of Arts >



Fille à la perle
1875 - 70 x 55 cm - Öl auf Leinwand
Musée du Louvre, Paris >

Wie in der Zeit üblich, war auch der Akt ein wesentliches Thema,
wenn auch mythisch verbrämt.


La Toilette
1859 - 173 x 87 cm - Öl auf Leinwand
Privatsammlung


Repose
1860 - 58 x 102 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery of Art, Washington DC >


Ein paar Beispiele für grafische Arbeiten

Selbstporträt
1858 - 21,7 x 15,8 cm - Glasklischeedruck



Ville d'Avray (Batelier sur étang
1862 - 7,2 x 12,3 cm - Radierung



La Petite Sœur
1854 - 16,8 x 20,3 cm - Glasklischeedruck



Jeune fille au béret
1831 - 29 x 22,2 cm - Bleistiftzeichnung

 
 

Corot beim Malen in der Nähe von Saint-Nicolas-les-Arras ca. 1871:


 

Selbstbildnis
ca. 1835 - 33 x 25 cm - Öl auf Pappe
Galleria degli Uffizi, Florenz >

 
 


 
 

Ingres / Delacroix
Englische Maler
Deutsche Maler
Barbizon

Camille Corot


Gustave Courbet
Japonismus
McNeill-Whistler / Präraffaeliten
Boudin / Jongkind

 
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